Haupinhalt
Pflanzenschädlinge und -krankheiten, Neophyten
Immer wieder gefährden Schädlinge und Krankheiten die Natur. Einige können auch für Mensch und Tier zum Problem werden.
Feuerbrand (Krankheit)
Feuerbrand ist eine Bakterienkrankheit, welche Kernobst wie Äpfel, Birnen und Quitten bedroht. Auch gewisse Ziersträucher können Wirtspflanzen für den Feuerbrand sein. Die Verbreitung erfolgt meistens über Insekten, aber auch der Kontakt mit von Feuerbrandbakterien verunreinigten Werkzeugen und Kleidern kann die Krankheit übertragen.
Typische Symptome sind:
- Absterben von ganzen Blütenbüscheln
- Blätter verfärben sich vom Stiel her braun
- Triebe sind u-förmig abgebogen
- Blätter werden nesterweise braun und bleiben am Baum hängen (auch im Winter)
- Gelblich-weisse Schleimtropfen treten aus der Rinde aus
Sollten Sie Feuerbrand in Ihrem Hausgarten entdecken, sollten Sie kranke Pflanzen und Pflanzenteile grosszügig entfernen. Die entfernten Pflanzen und Pflanzenteile nicht kompostieren, sondern über den Hauskehricht entsorgen. Hände und Werkzeuge desinfizieren (z.B. durch Abflammen oder geeignete Desinfektionsmittel), um die Verschleppung des Bakteriums zu vermeiden.
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Eschenwelke, Eschentriebsterben (Krankheit)
Die Eschenwelke wird durch einen Pilz ausgelöst, welcher über die Blätter in den jungen Trieb und dann in den Stamm eindringt. Er überwintert in den abgefallenen Blattspindeln von wo aus er im Frühling die Blätter neu infiziert. Der Pilz führt zu einem Absterben der Rinde, zu erkennen als violette Nekrosen. Diese dehnen sich im Holz aus und unterbrechen die Wasserzufuhr wodurch dieses abstirbt. Häufig ist auch ein Eindringen in der Stammbasis. Gut zu erkennen ist die Krankheit durch das Absterben der obersten Triebe mit dem anschliessenden Besenreiserwuchs. Die Äste von kranken Bäumen können spontan brechen, ebenso kann durch die Zerstörung des Wurzelwerks durch den Pilz die Standsicherheit der Bäume nicht mehr gewährleistet sein. Bekämpfung: Alle Blattspreiten zusammenrechen und der Vergäranlage oder der Abfallsammlung mitgeben. Bei braunen Blättern im Sommer, die Triebe auf Verfärbung kontrollieren und bei Befall, den Jungtrieb oder Baum entfernen. Bei grösseren Bäumen immer auch die Stammbasis auf Risse kontrollieren.
Invasive Neophyten
Gefahren und Probleme:
- Invasive Neophyten verbreiten sich unkontrolliert.
- Sie können unsere Gesundheit gefährden.
- Sie verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere.
- Sie beeinträchtigen naturnahe Lebensräume.
- Sie verändern das Landschaftsbild.
- Sie schädigen oder destabilisieren Bauten.
- Sie führen zu Ertragsausfällen in Land- und Forstwirtschaft.
Weitere Informationen finden Sie hier:
- Invasive Neophyten
- Exotische Pflanzen
Ambrosia
Ambrosia ist einjährig und überwintert als Samen. Sie wird mit Vogelfutter, Sonnenblumensamen oder Erde verbreitet. Orte, an denen Vogelfutter ausgebracht ist, besonders im Auge behalten, da der Samen über zehn Jahre keimfähig bleibt. Die Gesundheitsgefährdung der Ambrosia beruht auf den Blütenpollen, welche sehr heftige Allergien verursachen. Auch das Auslösen von Asthma kann dazu gehören. Bei der Bekämpfung müssen daher Staubmaske und Handschuhe getragen werden.
Riesenbärenklau
Der Riesenbärenklau gedeiht an eher feuchten nährstoffreichen Standorten. Er wird bis zu vier Meter hoch, blüht in weissen Dolden und hat eine Pfahlwurzel. Die Verbreitung erfolgt über Samen und verfrachtete Erde.
Schmalblättriges Greiskraut
Das schmalblättrige Greiskraut liebt Trockenstandorte, wird etwa 40 - 50 cm hoch und verbreitet sich über die vielen Flugsamen, welche in den kleinen gelben margeritenartigen Blüten produziert werden. Die Pflanze ist mehrjährig und verholzt im Alter. Die Blätter sind nadelartig und oft leicht gezähnt.
Gefährliche Schädlinge: Asiatischer Laubholzbockkäfer
Der asiatische Laubholzbockkäfer wurde mit Verpackungsholz nach Europa gebracht. Er ist etwa 2 cm gross und schwarz-weiss glänzend. Im Gegensatz zu den einheimischen Bockkäfern richtet er grosse Schäden an Bäumen an und breitet sich invasiv aus. Er kann ganze Baumbestände befallen und zum Absterben der Bäume und zum Bruch von Ästen führen. Er legt seine Eier unter die Rinden der Wirtsbäume, von wo aus sich die geschlüpften Larven ins Holz fressen. Erkennbar ist ein Befall durch die ausgeworfenen Bohrspäne am Stammfuss oder auf Ästen. Sowie durch das 8 - 13 mm grosse kreisrunde Ausflugloch.
Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler ist ein Schädling, der die Buchsbäume befällt und diese durch den Frass vollständig zerstören kann. Er wird 40 - 45 mm gross. Seine Zeichnung ist ein weisses Dreieck, welches dunkelbraun umrandet ist. Auch eine braune Art fliegt bei uns, diese hat ein charakteristisches weisses Komma auf der Flügeldecke. Die Bekämpfung kann durch das Ablesen der Raupen, dem Abwaschen mit einem starken Wasserstrahl oder idealerweise durch das Spritzen mit einem biologischen Insektizid wie Delfin auf die noch kleinen Raupen erfolgen.
Buschmücke
Die Buschmücke ist grösser als heimische Mückenarten. Erkennbar ist sie als Insekt an der schwarz-weissen Bänderung. Sie ist tagaktiv und ihre Stiche sind sehr schmerzhaft. Sie steht im Verdacht, dass sie auch Krankheiten übertragen könnte, weshalb eine Bekämpfung erwünscht ist. Die Buschmücken entwickeln sich in flachen, stehenden Wassern wie in Pfützen und Giesskannen, Regenfässern oder Pflanzenuntersetzern.
Japankäfer
Ferienreisende werden zur Achtsamkeit aufgerufen: Seit 2017 breitet sich der Japankäfer im Kanton Tessin immer weiter aus. Die Käfer können vor allem in der Landwirtschaft grosse Schäden anrichten und ganze Ernten zerstören. Zum Auftakt der Ferienzeit ruft das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Reisende zur Achtsamkeit auf. Die Käfer könnten als «blinde Passagiere» über grosse Strecken in Autos und Zügen transportiert und in weiteren Regionen der Schweiz gefährlich werden. Der gefrässige Japankäfer erreichte 2017 erstmals die Schweiz im Kanton Tessin. Er ernährt sich von über 300 Pflanzen und ist eine grosse Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt. 2022 wurden im Kanton Tessin bereits 625'606 Exemplare in Massenfangfallen gefangen. Die ausgewachsenen Käfer fliegen von Juni bis Anfang September. Während dieser Zeit besteht das Risiko einer weiteren Ausbreitung in der Schweiz durch private Reisen beispielsweise mit Auto oder Zug aus den befallenen Gebieten im Kanton Tessin oder Norditaliens. Die Käfer sind so gross wie ein Fünfrappenstück und können unbeabsichtigter Weise als «blinde Passagiere» transportiert und in neuen Regionen gefährlich werden. Daher ist es wichtig, aufmerksam Gepäck und Fahrzeuge auf Japankäfer zu kontrollieren. Wer einen verdächtigen Käfer findet, sollte diesen sofort einfangen und dem zuständigen Kantonalen Pflanzenschutzdienst melden.
Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden, daher ist es wichtig die Unterschiede zu kennen. Erkennungsmerkmale: Ausgewachsene Käfer sind 10-12 mm lang mit metallisch kupferfarbenen Flügeldecken. An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf kleine Haarbüschel zu erkennen. Am Hinterteil gibt es zwei grössere, gleichfarbige Haarbüschel. Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sehen.
Was tun bei Verdacht? Fangen Sie den Käfer ein und lassen Sie ihn nicht wieder frei. Prüfen Sie das Vorhandensein von weissen Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs.
Machen Sie, wenn möglich, ein Foto des Insekts, notieren Sie den genauen Standort und den Namen der Pflanze, an der es beobachtet wurde. Schicken Sie bitte eine E-Mail an japankaefer@strickhof.ch.
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